Nachdem es am Morgen noch heftigst geschüttet hatte, brach nun die Sonne durch die Wolkendecke und hiess mich willkommen. Bei der Wahl der Route verlasse ich mich auf mein Garmin GPS, welches im Gegensatz zu Google Maps die „echten“ Velowege kennt und mich über wenig befahrene Nebenstrassen lotst.
Das Wetter ist wechselhaft, mal bewölkt, mal sonnig und recht kühl. Die Temperatur macht mir nichts aus, dank der professionellen Mode-Beratung von Roli Fischer sehe ich nicht nur blendend aus, sondern bin auch bestens für die Launen des Wetters gewappnet.
Mein grösster Gegner heute war der Gegenwind aus Westen. Weil ich zügig vorwärts kommen wollte, schaltete ich in die höchste Leistungsstufe des Elektromotors. Mein Langholzwagen, die Gepäckzuladung und der Wind liessen die Akkuladung schmelzen wie Schnee an der Frühlingssonne. Ich wechselte auf den sparsameren Modus und vertraute auf den zweiten Akku. Ich genoss die wunderschöne Auenlandschaft der Aare entlang und nach rund 2 1/2 Stunden fahrt war Akku Nr. 1 nach 60 km leer und ich brauchte eine Pause.
Google Maps berechnete mir für die geplante Tagesstrecke 95 km, ich hatte also 25 km Reserve mit dem zweiten Akku, so gab ich wieder Stoff. Aus einem mir nicht bekannten Grund kam das Ziel nicht in der gewünschten Geschwindigkeit näher, so dass ich auf Sparmodus umschalten musste und die letzten 30 km ohne Unterstützung pedalen musste.
Es waren dann effektiv 125 km, definitiv zuviel für den ersten Tag und dazu eine kleine Erkältung.
Mein Kopf ist härter als mein Hintern, ein Indianer spürt keinen Schmerz und ich bin Steinbock - ja ich habe gelitten und ja ich habe mein Tagesziel erreicht. Fragen?
Jetzt bin ich der einzige Gast im Solarhaus Bargen, die Saison hat noch nicht begonnen und nach einer heissen Dusche beginnen meine Sinne wieder zu funktionieren.
Die Augendeckel waren am morgen irgendwie leichter…
Gute Nacht und bis bald!
Hans Ueli Keusch