Die französische Stadt Le Puy-en-Velay liegt im Département Haute-Loire in der Region Auvergne und ist mit knapp 20'000 Einwohnern die grösste Stadt des Départements.
Die Stadt ist Sitz der Präfektur des Départements. Die Präfektur verwaltet auch das Arrondissement Le Puy-en-Velay, das aus 17 Kantonen besteht, sie ist Hauptort der Kantone. Die Stadt ist wegen ihrer eigentümlichen Lage in vulkanischer Landschaft ein bedeutendes Touristenziel. Am 18. März 1988 wurde der Name der Stadt von Le Puy in Le Puy-en-Velay geändert.
Als einer der Ausgangspunkte zum Jakobsweg nach Santiago de Compostela und als Bistum mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte war die Stadt von jeher ein bedeutendes kulturelles Zentrum. Am Morgen genoss ich ein ausgiebiges Frühstücksbuffet, dann ging es per Pedes wieder in die Stadt. Heute war grosser Samstagsmarkt, alles gerangelt voller Einheimischer, die in den Waren herum kramschten. Der grosse Anziehungspunkt mit entsprechender Besucherdichte war der Frischwarenmarkt in der Altstadt wo es Gemüse, Früchte, Brot, Fleisch und alles was man sich so erdenken kann, zum Kauf angeboten wurde.
Meinen Rucksack hatte ich absichtlich geleert und mitgenommen, um meinen Apfel- und Bananenvorrat wieder ergänzen zu können. Heute habe ich den letzten Braeburn Apfel aus der Migros Seon verschlungen, Nachfolge war also dringend nötig und genau zum richtigen Zeitpunkt.
Natürlich besuchte ich auch das Office de Touriste um mir den Stempeleintrag ins Pilgerheft machen zu lassen. Ich betrachte diese Stempel eher als eine Erinnerung an den betreffenden Ort denn als Beweis.
In Santiago de Compostela werden diese Ausweise kontrolliert und dienen als Basis für die Ausstellung des Zertifikats - eben der Compostela. Wobei Fussgänger die letzten 100 Km lückenlos nachweisen müssen, Radfahrer die letzten 200 Km.
Nach der Besorgung spazierte ich wieder gemütlich zum Hotel, wo ich meine "Vorratskammer" neu befüllte, Sachen ordnete, Berichte schrieb und ergänzte und mir schlussendlich ein verdientes Nachmittagsnickerchen gönnte.
Gegen Abend gings wieder los Richtung Stadt, natürlich wieder per Pedes. Das Fahrrad samt Anhänger durfte ich an einen sicheren Ort bringen, gut behütet und eingeschlossen.
Ist mir inzwischen klar, weshalb das Hotel im Internet einen Beliebtheitsgrad von 86% erreicht hat! Das ist absolut verdient und hat wie schon beschrieben nichts mit Luxus zu tun sondern damit, welche Sympathien einen da erwarten! Nun besichtigte ich nochmals ausgiebig die Altstadt, das pulsierende, endlose hin und her der Menschen, das fasziniert mich immer wieder.
Wie gestern kehrte ich in der Brasserie la Trifolle ein um wieder ein feines Nachtessen geniessen zu dürfen.
Und schon ist der Ruhetag vorbei - morgen folgt wieder ein schwerer Anfang, wieder permanente Steigung, und wieder während 25 Kilometern - ich bitte um PS in die Oberschenkel!
Na dann gute Nacht und bis morgen!