Tag 11 - von Sauges nach Nasbinals

Ostermontag 6. April 2015

Das gemeinsame Morgenessen war heute auf 08:00 Uhr angesagt.

Als erster betrat ich den Essraum, da meinte Madame Brigitte, ich solle doch mal nach draussen gehen und das Thermometer anschauen. Brrrrrrr, du meine Güte, minus 7 Grad Celsius las ich da ab! Neiaberau, so kann ich nicht starten, da würde sich ja sogar mein aluminiumiges Stahlross schütteln! Das Morgenessen wurde demzufolge etwas in die Länge gezogen, bis die Sonne etwas Kraft entwickelte. Um 09:00 Uhr machte ich mich langsam startbereit.

 

Ich wäre lieber früher gestartet, da heute eine Strecke von 80 km anstand, sowie wieder viele Höhenmeter! Heute gings hinauf bis auf 1392 M.ü.M.! Ehrlich gesagt war ich froh um die Steigungen, so konnte ich die Wärme behalten. Einige Abfahrten waren erst um den Mittag fällig, da lieferte die Sonne doch schon soviel Wärme, dass man beim stillstehen aufwärmen konnte. Als nach etwa 20 Km die gröberen Steigungen bewältigt waren, gab es eine einem Hochplateau immer wieder moderate Steigungen und kleine Abfahrten. Zunehmend wurde es wärmer und es fühlte sich herrlich an, mal nicht frieren zu müssen!

Der Akkuwechsel stand nach 57 Km an. Ein Gentleman mit einem weissen Audi Q 5 hielt neben mir und fragte, ob ich eine Panne hätte und ob er etwas helfen könnte! Wow, herzlichen Dank Monsieur c'est tres gentile! Nach dem Akkuwechsel studierte ich nochmals die Strecke und sah, dass ich beruhigt noch etwas "die Sau rauslassen" konnte, das Ziel nahte unmittelbar. Also - Powerstufe rein und ab geht die Post! Ist schon herrlich, auf der Ebene mit 40 Kmh dahinbrausen zu können, auch Steigungen sind nicht mehr so furchteinflössend! Aber das habe ich gelernt: So etwas nie am Anfang machen, das bereust du ganz sicher!

Das mit den Akkus und der Reichweite ist übrigens wie eine kleine Lebensschule: Man lernt sehr schnell, dass mit 2 Akkus ein gewisses Volumen vorhanden ist, welches man dann möglichst klug einteilen sollte. Überbordet man am Anfang, büsst man es ganz sicher später wieder! Man kann dies übertragen aufs Bankkonto, auf einen Tag im Leben oder auch auf das ganze Leben, man lernt unweigerlich, die vorhandenen Mittel einzuteilen!

Mein Tagesziel war Nasbinals, vor 16 Uhr erreichte ich es bereits. Kleine Rundfahrt mit dem Velo um ein mögliches Nachtquartier zu suchen. Meine Wünsche an ein Zimmer sind inzwischen klar: Sauber muss es sein, Dusche und WC im Zimmer, gutes Bett, Bettwäsche, Hand- und Badetuch und für mich sehr wichtig W-Lan oder WiFi, wie man will. Dies ist für mich für die Übertragung der Berichte sehr wichtig, sonst leeren die Telekomgesellschaften mein Konto mit den hohen Roaminggebühren.

Auf Anhieb gefunden im Café Hôtel de France, mitten im Dorf. Sympathischer Wirt, welcher den Betrieb in dritter Generation führt und somit Garant ist für einheimisches Publikum am Abend. Wir hatten sofort einen guten Draht zueinander und er berichtete mir über das Leben hier in der Provinz. Was ich bis jetzt gesehen habe: Dieses Lokal kann ich wärmstens empfehlen!

Über den Verlauf des restlichen Abend berichte ich dann später noch, jetzt geht's etwas ausruhen, duschen und Nachtessen!

Bonne Nuit und bis morgen!